Das richtige Outfit fürs Nordic Walking
Die Wahl der richtigen Nordic Walking-Kleidung scheint gar nicht so einfach. Gerade am Anfang ist man nicht selten überfordert von der Auswahl.
Von spezieller Sportbekleidung aus Kunstfaser oder Wolle bis zu einfachen Shirts aus Baumwolle oder der bewährten Fleece-Jacke ist meist mehr oder weniger alles dabei.
Der folgende Artikel gibt Dir einige nützliche Tipps, welche Nordic Walking Bekleidung wirklich nützlich ist und worauf Du achten musst.
Wozu spezielle Nordic Walking-Kleidung?
Grundsätzlich gilt für die Wahl der richtigen Nordic Walking-Kleidung: Zieh Dich bequem an und trage mehrere Schichten übereinander, mit der Möglichkeit, die eine oder andere Schicht während des Laufens aus- oder zusätzlich anzuziehen (Zwiebellook).
Du wirst schnell herausfinden, welche Deiner Kleidung für welches Wetter geeignet ist. Genau wie bei der Wahl der Ausrüstung ist für die Wahl der richtigen Sportkleidung entscheidend, dass Du Dich darin wohlfühlst und Dir das Walken noch ein kleines bisschen mehr Spaß macht.
Wenn Du dann zum ersten Mal so richtig ins Schwitzen kommen oder der erste Regen-Schauer niedergeht, wirst Du Dir – wie so viele vor Dir – vermutlich überlegen, ob Du nicht doch ein oder zwei Teile spezieller Sportkleidung kaufen solltest.
Unsere Empfehlung: Tu es!
Funktionskleidung sorgt je nach Material dafür, Feuchtigkeit nicht eindringen zu lassen, Schweiß nach draußen zu leiten und für Abkühlung Deines Körpers zu sorgen.
Regen-Schutz
Es hat schon Leute gegeben, die ihre Hose mit beiden Händen festhalten mussten, weil sie so durchnässt war, dass sie herunterfiel. Spezielle Regenjacken und -hosen sorgen dafür, dass Du nicht nur bei jedem Wetter gemütlicher unterwegs bist. Du verhinderst auch, Dich zu erkälten und tust so letztlich auch Deiner Gesundheit etwas Gutes.
Selbst wenn Du vorhast, nur beim schönem Wetter unterwegs zu sein (was wir nicht hoffen!) – ein Regenguss lässt sich nicht immer voraussehen. Gut, wenn Du dann eine – möglichst leichte und kompakte – Regenjacke dabei hast.
Vermeidung von Hitzestau
Um den Körper vor Überhitzung zu schützen, ermöglicht moderne Funktionskleidung einen Wärme- und Luft-Austausch. Der Schweiß des Oberkörpers wird nach außen abtransportiert, ohne dass der Körper durch den Wärmeverlust auskühlt.
Dieses Prinzip funktioniert jedoch nur, wenn die Kleidung recht eng am Körper anliegt. Kaufe also in jedem Fall die richtige Größe! Außerdem vermeidest Du so, dass die Kleidungsstücke scheuern und Dir Deine Nordic Walking-Touren vermiesen. Gleichzeitig solltest Du darauf achten, dass Du ausreichend Bewegungsfreiheit (z. B. für die Arme) in Deiner Nordic Walking-Kleidung hast, um alle Bewegungsabläufe optimal ausführen zu können.
Während Sport-Kleidung früher eher wenig ästhetisch ansprechend war, musst Du mittlerweile kaum noch Abstriche in Sachen Mode machen. Viele Produkte sehen so gut aus, dass Du sie auch täglich tragen könntest. (Was Du allerdings eher vermeiden solltest, damit Du nicht irgendwann vor einer Nordic Walking-Tour ohne passende Bekleidung da stehst, weil Deine Laufklamotten in der Wäsche sind.)
Warum ist der Wärmeaustausch so wichtig?
Abweichungen von zwei bis drei Grad von der Körpertemperatur von 37 Grad können bereits zu Überhitzung oder Unterkühlung führen! Die Anzeichen sind meist Unwohlsein, Frösteln, Muskelverspannungen. Die Folgen sind nicht nur Leistungseinbußen, sondern möglicherweise direkte Gesundheitsschäden.
Der Zwiebellook
Zum Start einer Tour solltest Du Dich zunächst etwas leichter anziehen, da die Körpertemperatur beim Laufen ansteigt und Du eventuell schnell stark ins Schwitzen kommst. Pack Dir ein leichtes aber – besonders bei kühlerer Außentemperatur – mindestens ein warmes Kleidungsstück ein, um bei Bedarf etwas mehr anziehen zu können und nicht auszukühlen.
Bedenke aber: Bei starker und lang anhaltender sportlicher Betätigung im Freien kann selbst das geringe Gewicht der Kleidung zur Belastung werden. Nicht umsonst findet man entlang von Marathonstrecken hin und wieder ausrangierte oder verlorene Kleidung. Die Teile waren schlicht lästig, weil sie zu warm oder zu schwer wurden oder gingen einfach verloren, nachdem man sie sich um die Hüfte gebunden hatte.
Wähle also möglichst leichte und kompakte Zusatz-Bekleidung, die Du einfach verstauen kannst (z.B. in einer Gürteltasche).
Arbeite grundsätzlich mit mehreren Schichten aus dünneren Kleidungsstücken, die Du ganz nach Bedarf an- und wieder ausziehen kannst.
Nordic Walking-Schuhe
Gute Schuhe gehören zur Grund-Ausrüstung fürs Nordic Walking. Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass normale Wanderschuhe oder Sportschuhe genauso gut zum Nordic Walking geeignet sind. Nicht umsonst wurde in den letzten Jahren viel Entwicklungsarbeit in spezielle Nordic Walking-Schuhe gesteckt, die nun speziell auf den Bewegungsablauf und die Belastung der Füße abgestimmt sind.
Wer einmal mit speziellen Nordic Walking-Schuhen gelaufen ist, möchte mit Sicherheit nie wieder mit anderen walken gehen.
Wer seine Schuhe nicht im Fachgeschäft kaufen möchte, findet mittlerweile eine große Auswahl an Modellen online. Der Vorteil: Du kannst die Schuhe in Ruhe zu Hause (drinnen!) testen und bei Nichtgefallen einfach zurückschicken.
Funktionsunterwäsche
Entscheidest Du Dich für den Kauf spezieller Funktionsunterwäsche, dann sollten alle Stücke von gleich guter Qualität sein, denn nur dann funktioniert der effektive und schnelle Feuchtigkeitstransport. Ist die Qualität minderwertig, verändert sich bei Nässe der Querschnitt der Fasern. Dadurch verschlechtert sich der Tragekomfort, und es dauert auch länger, bis die Kleidung wieder trocken ist. Auch hier hat die Qualität natürlich ihren Preis. Aber sie zahlt sich aus. Funktionsunterwäsche unterstützt die Funktion Deiner Oberbekleidung (je nach Jahreszeit z. B. Feuchtigkeitstransport, Wärmeaustausch) und sollte so unbedingt auf Deiner Liste stehen.
Du wirst vergeblich nach Kleidung suchen, in der Du nicht schwitzt. Das wäre auch gefährlich, denn durch das Schwitzen transportiert der Körper überschüssige Wärme aus dem Körper (10% über die Atmung, 90% über die Haut). Selbst eine geringfügig erhöhte Erwärmung wird durch eine erhöhte Blutzufuhr über die Haut ausgeglichen. Parallel dazu scheiden Millionen von Schweißdrüsen Flüssigkeit auf der Haut aus, die verdunstet und damit kühlt.
Wird diese Wirkungsweise behindert oder gar verhindert (durch schlechte Kleidung), beginnt der Körper zu überhitzen. Es wird zu viel Schweiß produziert, der auch wichtige Mineralien aus dem Körper schwemmt. Die verstärkte Durchblutung der Haut verhindert, dass andere Körperteile (zum Beispiel die Muskeln) ausreichend durchblutet werden.
Zusammengefasst heißt das:
Gute Funktionskleidung erfüllt zwei Bedingungen: Sie wärmt den Körper bei Kälte und verhindert bei Hitze und Anstrengung, dass er überhitzt. Außerdem schützt sie vor Wind und Wasser, ist mit Reflektoren ausgestattet, gibt Bewegungsfreiheit und scheuert nicht.
Für Frauen ganz wichtig: Sport-BHs
Frauen sollten niemals oben ohne laufen. Aber auch Spitzen-Dessous sind eher unangebracht.
Unabhängig von der Brustgröße sollte jede Walkerin einen gut sitzenden Sport-BH tragen. Er stützt die Brüste, verhindert eine Überdehnung des Gewebes und dämpft unangenehme Stöße durch die beim Nordic Walking üblichen Bewegungsabläufe. Außerdem erfüllt er die gleichen Funktionen wie Sport-Funktionsunterwäsche: Schweiß wird nach außen transportiert, die Haut bleibt trocken und warm.
Pflegetipps für Deine Nordic Walking-Bekleidung:
- Funktionskleidung sollte bei maximal 30° gewaschen werden.
- Dreh Deine Kleidungsstücke vor dem Waschen auf links.
- Verwende kein Pulver, sondern nur Flüssigwaschmittel.
